g e d a n k e n F R E I H E I T

 

In den letzten Jahren hat die deutsche Stiftungslandschaft einen regelrechten Boom erlebt. Das Engagement privater Mäzene, Unternehmen und öffentlich-rechtlicher Körperschaften hat - beflügelt durch eine dem Stiftungssektor wohl gesonnene Gesetzgebung - eine Vielzahl neuer Stiftungen entstehen lassen, die Projekte im sozialen, politischen, ökologischen, kulturellen und Bildungsbereich nachhaltig befördern und unterstützen.

Die Vielfarbigkeit des zivilgesellschaftlichen Engagements, die das Stiftungsleben bietet, hat mich immer fasziniert und begeistert. Was Mäzene, Stiftungsgründer und Mitarbeiter von Stiftungen deutschlandweit und international mit kleinen und großen Initiativen bewegen, ist bemerkenswert. Mich selbst im Stiftungssektor auch nachhaltig und fundiert und nicht nur mit einem allgemeinen Interesse zu engagieren, war immer meine Absicht, weshalb ich mich 2013 entschied, die Ausbildung zum Stiftungsmanager an der Deutschen Stiftungsakademie (DSA) zu absolvieren, die ich Anfang 2014 erfolgreich abgeschlossen habe.

Die Ausbildung zum Stiftungsmanager beinhaltet unter anderem Stiftungsrecht, Steuerrecht, Organisation und Management von Stiftungen, Personalmanagement, Vermögensverwaltung, Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit. Die Ausbildung, die sich über mehrmonatige Wochenendseminare erstreckt, schließt mit einer schriftlichen Prüfung und einem Kolloquium ab und wird von der Deutschen Stiftungsakademie zertifiziert.

Mein Anliegen ist es vor allem, Stiftungsinitiativen im Schul- und Bildungsbereich, nicht zuletzt auch im Bereich der kulturellen Bildung zu begleiten und zu unterstützen. Seit 2003 bin ich Gründungs- und Vorstandsmitglied einer Stiftung im Bildungsbereich. Mit dieser Erfahrung im Rücken und nach meiner Ausbildung zum Stiftungsmanager (DSA) begleite ich Stiftungsgründungen, die Entwicklung von Stiftungsprogrammen sowie die Entwicklung einer Corporate Identity von Stiftungen und berate in Fragen der Mittelacquise und des Fundraisings. Insbesondere Mäzenen und Gründern stehe ich mit Rat und Tat zur Seite, wenn sie erwägen, durch die Gründung einer rechtlich selbständigen oder einer Treuhandstiftung oder durch Auflegung eines Stiftungsfonds Ideen im sozialen, ökologischen, kulturellen oder Bildungsbereich zu verwirklichen oder Projekte nachhaltig zu fördern.

Schon seit einigen Jahren sind Schulen, Hochschulen und andere Bildungseinrichtungen darauf angewiesen, ihre Arbeit ökonomisch über die Möglichkeiten staatlicher Refinanzierung und Förderung hinaus auf lange Sicht abzusichern - durch Förder- oder Trägervereine, durch Stiftungen. Längst sind vor allen Dingen private Träger immer weniger in der Lage, ihre zum Teil traditionsreichen Bildungseinrichtungen wirtschaftlich abzusichern. Gleichzeitig ist ein großes Bemühen feststellbar, den großen Schatz an traditionsreicher Einrichtungsvielfalt und bewährter pädagogischer Praxis zu erhalten. Meine Auffassung ist, dass in den kommenden Jahren mehr und mehr Gebrauch von der Gründung von Stiftungen gemacht werden wird, ob es nun um Schulstiftungen oder um große Fördereinrichtungen für Universitäten geht. Andere Länder wie Großbritannien oder die USA sind Deutschland hier bereits beträchtlich voraus.

Gleichzeitig ist feststellbar, dass in den letzten Jahren mehr und mehr große (Unternehmens-)Stiftungen das Bildungsthema für sich entdeckt haben - durch Projektarbeit, durch Forschungstätigkeiten, durch Bildungsinnovation. Von hier aus entstehen starke Impulse, die die bildungswissenschaftlichen Diskurse, aber auch die gesellschaftlichen und politischen Bildungsdebatten bereichern. Als eine wichtige Aufgabe der kommenden Jahre sehe ich an, das Networking zwischen Politik, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Institutionen, den dem Bildungsthema verpflichteten Stiftungen, Bildungseinrichtungen vor Ort sowie deren Trägern auszubauen, damit die Impulse wirklich denjenigen zugute kommen, für die sie bestimmt sind - den nachwachsenden Generationen.